Alleine Sterben

Ich hoffe, wenn ich dereinst sterbe, oder ich mich entschließe zu steben, dass ich bei diesem Vorgang völlig alleine bin. Ich möchte nicht, dass mir jemand dabei zusieht. Ich möchte nicht, dass jemand mit mir leidet; und ich möchte nicht, dass jemand Anteilnahme heuchelt und nur auf die Sensation und einen leichten morbiden Schauer abzielt. Das wäre mir höchst zuwieder…

Mein Sterben

Wenn ich dereinst sterben sollte, oder ich mich entschließe zu sterben, möchte ich am liebsten alleine sein. Ich möchte niemandem Angst machen oder Anwesende traumatisieren. Auch möchte ich dann niemanden bei mir haben, der nur aus purer Sensationslust oder wegen eines morbide Schauers, der ihnen den Rücken hinabläuft, bei dem Event zugegen ist. Falls es ein ’natürlicher Tod‘ sein sollte, ertrage ich höchstens Verwandte ersten Grades (und vielleicht noch ein paar ihrer Familienangehöriger); am liebsten wäre mir jedoch, dass ausser meiner Lebensgefährtin niemand sonst zugegen ist. Falls ich aber einen Suicid plane, dann ziehe ich mich in die Anonymität einer Großstadt zurück, um ihn dort zu zelebrieren. Auch hier werde ich peinlich genau darauf achten, dass niemand die Tat mitbekommt und dieser somit unter Umständen traumatisiert wird und bleibt. Ich werde ganz leise sein; versprochen…

Die Tiefe (- Höhe?)

Obwohl ich schon seit nunmehr über dreißig Jahren in diversen Wohnungen mit jeweils direkt angeschlossenen Balkonen residiere (zu meinem persönlichen Glück [– ? –] indes nur in der ersten Etage), haben die jeweiligen Höhen/Tiefen dieser (für mich immer noch nicht selbstverständlichen) Domizilanhänge nichts von ihrer magischen Anziehungskraft verloren – au contraire; nein, der sich akut manifestierende, der instantan existente Wunsch zu springen, sich freudig und todesbereit in den vor mir gähnenden Abgrund zu stürzen, nimmt tatsächlich immer noch sukzessive zu, parallel mit jedem weiteren Stockwerk. Jedesmal ergibt sich ein impulsiver, heftiger innerer Kampf, nicht auf den Balkon zu treten und sofort, in einem temporären – dafür umso intensiveren – Paroxysmus, enthusiasmiert über die Balustrade zu springen; und das, ohne auch nur ansatzweise daran zu denken oder zu prüfen, wo respektive worauf mein Körper aufschlagen würde.

Suicide

Gestern Nachmittag stand ich, während ich in meiner Depression schwelgte und eine nach der anderen rauchte, auf dem Balkon und hing meinen düster-destruktiven Gedanken nach. Plötzlich musste ich gewahren, wie der Bewohner zwei Stockwerke über uns sich in suizidaler Absicht über die Brüstung schwang, an mir vorbeiflog und mit lautem Krachen auf der Motorhaube eines Mercedes aufschlug, herunterrutschte und in seltsamen Verrenkungen und aus Augen, Nase und Mund blutend daneben liegenblieb. Die Motorhaube des betreffenden Wagens war zerbeult und die vorderen Lichter waren herausgeplatzt.

Innerhalb kürzester Zeit waren Polizei, Notarzt und Krankenwagen vor Ort, fixierten den Schwerverletzten und transportierten ihn ab. Wenn er Glück hat, starb er auf dem Weg ins Krankenhaus, aber es sah eher so aus, dass er etliche Schädeltraumen und einen Genickbruch davontrug und überleben würde.

Ich verstehe diese verhinderten Selbstmörder nicht, denn es sollte wohl jedem klar sein, dass ein Sprung aus dem dritten Stock in den seltensten Fällen tödlich enden. Unter dem zehnten Stock würde ich es gar nicht probieren, am besten noch höher, Hochhäuser, Brücken oder Fernsehtürme. Das ist wenigstens sicher. Wie dem auch sei, wenn es bei mir soweit ist, habe ich eine Methode, die hundertprozentig sicher ist, und seit dem Vorfall gestern denke ich wieder vermehrt daran.

Diese ganze gestrige Aktion war natürlich meiner gegenwärtigen mentalen Verfassung nicht wirklich zuträglich. Nun ja, es hätte noch schlimmer kommen können (wenn es z.B. mein Wagen gewesen wäre), und Anfang Juli habe ich einen Termin in einer psychiatrischen Einrichtung, die mich wieder ein wenig auf die Beine helfen soll. Wir werden sehen…

Wandel

Letzte Woche zur selben Zeit stand ich noch hart am geistigen Abgrund. Meine depressiven Zustände wurden über die letzten Monate immer schlimmer, trotz Unmengen an Antidepressiva etc. Mein sinnloser Standardtag endete meist gegen Mitternacht mit einer absoluten inneren Leere, einer mentalen, außergewöhnlich tristen Wüste, nur angefüllt mit Hoffnungslosigkeit, Selbsthass und Selbstzweifel, aber das im abnormen Übermaß. Meine autoaggressiven Gedanken kreisten ständig um sich selbst, und diese kranken Gedankengänge hatten zumeist eine ausgeprägt suizidale Grundtendenz, doch aufgrund der symptomatischen physischen und psychischen Lähmung, die mit den quälenden Depressionen einhergeht, fehlte mir sogar die Kraft, diese vernichtenden Gedanken Realität werden zu lassen. Ich konnte mich nicht dazu aufraffen, meinem unsäglich nutzlosem Dasein ein Ende zu bereiten. Manches mal, wenn es mir wieder einmal zuviel wurde, meine eigene kleine Existenz zu ertragen, überlegte ich sogar, jemanden dafür zu bezahlen, mir aktive Sterbehilfe zu leisten. Ich hasste mich für dieses verzweifelte, resignierende Ansinnen, und ich hasste mich dafür, es nicht umzusetzen. Ich dachte, dieses elende Leben könne mir nichts mehr bieten, und hatte schon mit ihm abgeschlossen – ich wartete nur noch auf den Tod…

Doch seit letztem Wochenende ist alles anders. Ich beginne langsam, ein kleines, schwaches Licht am weit entfernten Ende des Tunnels zu erhaschen. Meine selbstmörderischen Ideen treten sukzessive in den Hintergrund, und ein kleines Pflänzchen namens Liebe, von dem ich seit langem dachte, es wäre bereits rettungslos abgestorben, beginnt sich wieder zu regen, zu erholen – und es fängt sachte wieder an zu wachsen. Meine unbeholfenen Gedanken sind vorsichtig dabei, sich um 180 Grad zu drehen, vom Tod weg, hin zum Leben. Diese schwermütigen Dinge jedoch, die über viele Jahre hinweg mein Selbst bildeten und es wie ein Panzer umschlossen, können leider nicht in wenigen Tagen abgeschüttelt werden – dazu braucht es noch Zeit. Ich befinde mich in einem exorbitanten psychischen Ausnahmezustand, in meinem Kopf herrscht ein unglaublich verwirrtes Chaos und ich habe Probleme damit, Träume und Wachzustände auseinanderzuhalten. Ich bin völlig durcheinander, kann kaum einen klaren Gedanken fassen – nur eines weiss ich, und das in einer gleissend leuchtenden Klarheit: ich liebe Dich…

oob-experience

yesterday once again my mind was outside my body. i really don’t like this weird and freaky situations, because until now i actually can’t move back in my body by myself, only a deep and long sleep can do this. but since one or two months i can hardly sleep more than three or four hours in the night, and that is mostly not enough. so what could i do, if i never can get back in my body? my free floating mind cannot control my body, so that i only have to see, what strange things he is doing. if i can’t get back by myself, i really have to wait until my body is dead, destroyed, not in function anymore. maybe i, which in this case means my mind, can lead my body to his end, but what, if he don’t like my will to suicide? i am very frightened about this…

winter depression

the great cold dark december of this bad year of 2010 gives me an extremely heavy winter depression, the ice, the sharp eastern wind and the permanenty falling snow bites my clumsy bones, my poor heart is freezing and shivering, my half closed eyes are blended by the shiny and glowing white snow, which causes me heavy headaches and even some hardcore migraine. my twisted mind is cyrcling around thoughts of death, graveyards, kills, dead bodies and suicide. i think, if i kill myself i will pass away in one of these deep winter months, in a time when it is too heavy to stand all of this painful and mindfucking shit…

i hate this winter, i hope it is going away soon – or i go away, but forever…

Simultansuizid

Er stand sich windend vor ihr und sah sie an. Und er sah sich selbst, seltsam verrenkt und verdreht, durch ihre kalten, leblosen, blinden Augen. Und er hörte ihre morbiden, dunkel donnernden Gedankengänge hart und heftig dröhnend wie schwere Hammerschläge schmerzhaft in seinem Schädel hallen. Dies träumte er, im Stehen schlafend in einer Straßenbahn, während sich sein Rückgrat grotesk krümmte und im verbogenen Zustand seine Existenz für immer veränderte. Kinder hänselten ihn als den Buckligen oder den Krüppel, während er durch die Stadt streifte, auf der Suche nach Waffen und einem ruhigen Ort, wo er sich selbst umbringen könnte. Und zur selben Zeit, als er sich eine hohe Brücke hinabstürzte, trieb sich die Frau, die sich in ihrer Küche befand, ein riesiges Messer in die Brust, es war ein simultaner Suizid…

night is my new day

i’m very depressed since about a week. it’s dark and fucking cold, my bones are aching, my brain is freezing, tinnitus is screaming in my right ear, i have very bad dreams about death, kills, maggots, loneliness and drowning. i sleep for only three or four hours a day, i wake up every thirty minutes and then it needs an hour for falling asleep again. i see no future right now, i think, i will stay in my room for the next four or five months til it gets warmer outside. hell couldn’t be more negative, death is just an illusion and live sucks. i think i give my brain a little vacation…

Still Winter…

now then – where is the sun?

where is the warm spring, the damned weathermen are praying for almost two weeks? here in munich is still deepest fucking winter; the streets are icy and on the dirty pavements hills of black and yellow snow. right now we have 29 F outside, i can’t really stand it anymore. my freezing bones are aching, fever is high and i have the darkest depressions; my weird life is boring, i’m dizzy and i permanently run against walls and doors; my morbid mind is twisted, and even the sick sight of deep cuts in the flesh and gallons of flowing blood can’t calm me down a little bit. it drives me crazy; i’m just thinking of a warm bath, a bottle of whisky and a sharp knife…

so – where is the sun..?

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