Plan- und ziellos – mein unstrukturiertes Dasein

Wieder einmal hatte ich, trotz diverser Psychopharmaka, eine schwere, etappenhaft verlaufende Nacht. Eine Stunde Schlaf mit Albtraum, dann zwei Stunden ruhelose, innerlich zerrissene „Erholung“, dann wieder eine Stunde Schlaf mit Albtraum – und so weiter (erst innerlich angespannt, dann innerlich zerrissen; ich glaube, das trifft es relativ genau und sollte in dieser Ausführung auch für Nichtbetroffene verständlich sein). Mir kam schon nachts gegen drei die unangenehme Befürchtung an, meinen Termin, den ich bereits im Dezember für heute Vormittag elf Uhr geplant hatte, wohl nicht rechtzeitig einhalten zu können, obwohl er wichtig war und ich mir extra zwei Wecker stellte.

Und ich hatte recht, ich habe tatsächlich meinen Termin verpennt! Nach einer äußerst miesen Nacht (wie oben beschrieben) machte ich mich morgens um neun ausgehfertig, setzte mich nochmal hin, rauchte eine Zigarette und wollte kurz nach zehn los (der Termin war ja schon um elf). Um halb zwölf riss mich das aggressive Klingeln meines Telefons unsanft aus dem Schlaf und der ziemlich angesäuerte Anrufer machte mir eindeutig klar, dass ich mich heute nicht mehr bei ihm blicken zu lassen bräuchte!

Das war mir übelst peinlich, schließlich stand der simple Termin bereits seit Ende Dezember fest. Irgendwie beschleicht mich das unangenehm deprimierende Gefühl, dass ich mein völlig sinn- und strukturfreies Leben immer weniger auf die Reihe bekomme, und das macht mich psychisch und physisch total fertig. Nicht mal einen seit Monaten fest ausgemachten Termin kann ich mehr einhalten – wie soll das nur weitergehen? Es ist zum kotzen…

Blog-Writer

Habe mir heute den neuesten Blog-Writer heruntergeladen; nette Sache, das – man kann in seinem kleinen privaten Kämmerlein sein Innerstes nach außen kehren und sofort online stellen, selbst dann, wenn man es gar nicht will…