The L-Word

Meine Publikationen veröffentliche ich immer unter meinem Namen Kain L. von Spreewinkl. Nun fragen mich wiederholt interessierte Leser meiner Schriften, was denn nun das “L.” in der Mitte bedeuten solle, bzw. für welchen Namen dieser Buchstabe stehe. Grundsätzlich, also in der ursprünglichen Überlegung, hat dieses “L.” keinerlei tiefergehenden Sinn; es ist singulär, sozusagen alleinstehend, wie etwa das “S” in Harry S Truman (08.05.1884 – 29.12.1972), dem 33. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika [Das “S” in Harry S. Truman ist keine Abkürzung für einen zweiten Vornamen, sondern ein Initial, das von den Namen seiner beiden Großväter (Anderson Shippe Truman und Solomon Young) herrührt; eine im Süden der USA seinerzeit übliche Weise, seiner Vorfahren zu gedenken. Da sich Trumans Eltern nicht entscheiden konnten, ob sie den Mittelnamen Shippe oder Solomon wählen sollten, verwendeten sie bloß das Initial. Obwohl das „S” somit keine Abkürzung ist, setzte Truman selbst einen Punkt dahinter {aus: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie}]. Ich glaube, wenn bei der damaligen Namensgebung meiner Person bekannt gewesen wäre, was diese in späterer Zeit für ungewollte Verwirrungen und seltsame Überlegungen nach sich ziehen würde, wäre vielleicht ein ganz ‘normaler’, ein vollständiger und durchschnittlicher Name dabei gewählt worden. Doch um meinen Lesern eine kleine Freude zu bereiten, werde ich hier die ersten vier der vielfältigen Vorschläge aufzeigen, die ich über die letzten Jahre hin diesbezüglich erhielt (– weitere folgen zu einem späteren Zeitpunkt).

Lloyd: Ein interessanter Name, der sich von dem altwalisischen Ausdruck Llwyd ableitet. Er bedeutet soviel wie ‘grauhaarig’ und spielte ursprünglich auf die Lebenserfahrung und Weisheit seines Trägers an. Es gibt ihn sowohl als Vornamen (z.B. der Komponist Andrew Lloyd Webber oder der Schauspieler Lloyd Bridges), als auch als Familiennamen (z.B. die Schauspieler Harold Lloyd und Christopher Lloyd). Desweiteren gibt es u.a. eine Auto- und eine Motorradmarke dieses Namens.

Lazarus: Ein latinisierter biblischer Name, griechisch Lazaros, hebräisch Elʿāzār (‘Gott hat geholfen’). Im Alten Testament gab es mehrere Personen dieses Namens, so etwa war Lazarus der Sohn Abinadabs und Hüter der Bundeslade; im Johannesevangelium des Neuen Testaments wurde Lazarus von Bethanien durch Jesus von den Toten auferweckt. Lazarus ist der Heilige der Metzger, der Totengräber, der Bettler, der Aussätzigen und der Leprosenhäuser. In der Medizin gibt es das Lazarus-Phänomen, i.e. das spontane Wiedereinsetzen der Kreislauffunktionen bei bereits für tot deklarierten Patienten. In der Biologie bezeichnet der Lazarus-Effekt das Wiederauffinden von Tier- und Pflanzenarten, die bereits als ausgestorben galten, so z.B. der Quastenflosser (Coelacanthimorpha) oder die Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus).

Luzifer: In der römischen Mythologie bezeichnet Luzifer (auch: Lucifer) die Personifikation des Morgensterns, also der Venus, und bedeutet, aus dem Lateinischen übersetzt, Lichtträger (lux = Licht; ferre = tragen). Die Römer übertrugen dabei einfach die ursprünglich griechische Bezeichnung (Phosphóros [‘Lichtbringer’], bzw. Eosphóros [‘Bringer der Morgenröte’]) in ihre Sprache. Im Christentum ist Luzifer bekanntlicherweise der Teufel, der leibhaftige Satan – ein Ex-Erzengel, den Gott einst aus dem Himmel in die Hölle verbannte, als dieser erfolglos gegen Letztgenannten revoltierte. Außerdem gibt es noch einen Asteroiden und diverse theosophische Zeitschriften namens Lucifer. Kurioserweise gibt es in der katholischen Kirche auch einen heiligen Lucifer, und zwar Lucifer von Calaris (auch: Lucifer von Cagliari, lat.: Lucifer Calaritanus). Er war bis zu seinem Tod 371 Bischof von Cagliari auf Sardinien.

Lahar: Der ursprünglich indonesische Begriff Lahar bezeichnet die Schlamm- und Schuttströme, die von einem Vulkan ausgehen. Dabei mischen sich eruptives Material, zum Teil mehrere Meter große Blöcke, mit Lockersedimenten und Wasser. Je nach vorgegebener Geländeneigung können Lahare allein durch die Schwerkraft eine Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h erreichen, über 100 km weit fließen und dabei große Gebiete überschwemmen, wobei sie alles unter sich begraben und jegliches Leben vernichten. Ein Lahar ist nicht zu verwechseln mit einem pyroklastischen Strom, i.e. eine Feststoff-Gas-Dispersion, die sich mit bis zu 400 km/h hangabwärts bewegt und in Begleitung explosiver vulkanischer Eruptionen auftreten kann. Ferner ist ein Lahar eher kühl, während in einem pyroklastischen Strom Temperaturen zwischen 300 und 800 Grad Celsius herrschen, abhängig von seiner Größe.

Falls mich nun jemand fragen sollte, welchen dieser Namen, die bei weitem noch nicht alle sind, ich für das “L.” präferiere, wüsste ich spontan keine hundertprozentig zufriedenstellende Antwort. Ich denke, ich favorisiere die Expression Lahar, doch zum gegenwärtigen Zeitpunkt möchte ich noch keine Exegese bzw. Explikation zu meiner Wahl abgeben. Vermutlich später hier auf dieser Seite – für heute sei dies genug…

PS: Doch Jedem ist es natürlich gestattet, sich selbst Gedanken über meinen Entschluss zu machen…