Hypnotika

Hypnotika sind Schlafmittel. Diese gibt es in verschiedenen Stärken, von Baldrian auf pflanzlicher Basis bis hin zu chemischen Keulen, wie etwa Rohypnol bzw. Flunitrazepam aus der Familie der Benzodiazepine. Zopiclon ist ein mittelstarkes Schlafmittel, doch gibt es noch viele weitere. Rohypnol gilt auch als Vergewaltigungsdroge, denn, mit Alkohol eingenommen, verursacht es Willenlosigkeit und retrograde Amnesien. Auch wird es von Drogensüchtigen als Ersatzdroge missbraucht. Seit Bekanntwerden dieser Tatsachen stehen Rohypnol 2 mg Tabletten unter dem Betäubungsmittelgesetz (BTM), wie etwa auch Heroin oder Kokain. Die 1 mg Tabletten dürfen jedoch noch verschrieben werden und sind so ziemlich die stärksten Hypnotika, die ein Arzt auf normalem Rezept verschreiben darf.

Die Wirkung von Rohypnol kann man in etwa so einstufen: bei einer Tablette schläft ein pharmazeutisch unbedarfter Mensch etwa acht bis zehn Stunden, bei zwei Tabletten etwa zehn bis vierzehn Stunden, bei drei Tabletten bis zu 24 Stunden und bei vier Tabletten könnte er in ein Koma fallen und kommt auf die Intensivstation inklusive Flüssigkeitssubstitution und Intubierung zur künstlichen Beatmung.

Bei mir liegt die Sache ein wenig anders. Da ich ohne hin bereits starke Schmerzmittel aus dem Opiatbereich nehmen muss (ebenfalls BTM-pflichtig) und nebenbei unter therapieresistenten Schlafstörungen leide, möchte ich meinen Zustand und meine letzte Nacht schildern. Nebenbei bemerkt, nehme ich z.B. die bereits oben erwähnten Zopiclon Tabletten, um bei nervöser innerer Unruhe etwas runterzukommen, müde werde ich davon auf alle Fälle nicht. Gestern Abend merkte ich schon, dass eine üble, schlaflose Nacht auf mich zukommen wird. Um 23 nahm ich also zwei Tabletten Rohypnol. Um ein Uhr nahm ich nochmals zwei, weil sich absolut keine Müdigkeit einstellen wollte. Gegen halb vier nahm ich nochmal zwei, also insgesamt 6 mg – eine Dosis, die einen Elefanten ins Koma stürzen würde – und konnte endlich ab etwa vier Uhr einschlafen. Doch bereits um sechs Uhr erwachte ich wieder und war topfit und konnte auch nicht wieder einschlafen.

Ich weiß langsam wirklich nicht mehr, was ich noch machen soll. Ich schlafe pro Woche vielleicht acht bis sechzehn Stunden, was eindeutig zu wenig ist und sich Körper und Geist nicht regenerieren können. So erhielt ich auch vor zwei Wochen als neueste Diagnose eine Schizophrenie bescheinigt, was mich natürlich neben meinen anderen psychischen Erkrankungen nicht gerade glücklich stimmt. Selbstverständlich möchte ich nicht in einer geschlossenen Anstalt enden, doch wenn das so weitergeht, kann ich für nichts garantieren. Mein dahingehend sehnlichster Wunsch ist es, einmal zwei Wochen durchzuschlafen um danach einen ‘normalen’ Tag-Nacht-Rhythmus mein eigen nennen zu können. Doch das wird wohl eher ein Wunschtraum bleiben. Schade eigentlich…